Holz - perfekt für Küche und Bad

Holz ist ein vielseitig einsetzbarer, umweltfreundlicher und nachhaltiger Werkstoff, dessen positive Eigenschaften für einen Um- oder Neubau bestens nutzbar sind. Nicht zuletzt besticht Holz durch seine optische Vielfalt, die es erlaubt, für jeden Geschmack und jeden Einsatzzweck das ideale Design zu finden. 

  • Massivholz - Bretter

    Bretter sind ein Holzerzeugnis, das durch Sägen von Rundholz parallel zur Stammachse in verschiedensten Dicken hergestellt wird. Es kann scharfkantig sein oder Baumkanten aufweisen. Das frisch eingeschnittene Holz muss zuerst auf eine Holzfeuchte von max. 20 % getrocknet und dann sortiert werden. Einige dieser Sortierkriterien sind z.B. die Lage und Grösse von Ästen, die Art, Lage und Tiefe von Rissen, sowie die Faserneigung (die Holzfasern sollten möglichst parallel zur Längsachse des Holzquerschnitts verlaufen).

     

  • Altholz

    Als Altholz bezeichnet man Holz, das bereits einem Verwendungszweck zugeführt worden ist. Vereinzelt wird Altholz auch wieder als Baustoff eingesetzt, zum Beispiel um gewissen Produkten einen rustikalen Anstrich zu geben. So gibt es - vor allem in den Alpenanrainerstaaten Schweiz, Österreich und Bayern - spezielle Altholzschreiner, die altes Holz aus abgebrochenen Häusern und Scheunen für den stilgerechten Innen- und Aussenumbau weiterverwenden. Dieses Holz wird vor der weiteren Verwendung von Ungeziefer befreit.

  • Furnier

    Als Furnier werden 0,3 bis 6 mm dicke Blätter aus Holz bezeichnet, die durch verschiedene Säge- und Schneideverfahren vom Stamm abgetrennt werden. Das Wort Furnier wurde im 16. Jahrhundert dem französischen fournir ‚bestücken‘, ‚beliefern‘ entlehnt. Es bezeichnete den Vorgang, weniger wertvolles Holz mit edleren, dünnen Holzblättern zu belegen.

     

    Schälfurnier

    Vor dem Schälen werden die Stämme, abhängig von der Holzart, in grossen Dämpfgruben gekocht (Stämme liegen komplett im Wasser – die Temperatur kann durchaus unter 100 °C liegen, das Wasser muss also nicht sieden) oder gedämpft (Stämme haben nur Kontakt zu Wasserdampf; verfahrensabhängig liegt die Temperatur bei über 100 °C), um das Holz geschmeidiger zu machen. Hierbei verändert sich die natürliche Farbe des Holzes zum Teil erheblich. Einige wenige Holzarten sind weich genug, um sie auch ohne diesen Prozess – also roh – weiterzuverarbeiten. Danach wird der Stamm entrindet und dann wie eine Walze drehbar eingespannt. Der Stamm rotiert anschliessend schnell um die eigene Achse gegen einen Messerbalken, der vom Stamm ein Furnierband abtrennt; ähnlich dem Abwickeln einer Küchenpapierrolle.

     

    Sägefurnier

    Die älteste Herstellungsweise von Furnier ist das Sägen. Vom Stamm werden die Furnierblätter mit der Säge abgetrennt, in der vorindustriellen Zeit oft mit dem Stamm über einer offenen Grube liegend. Eine Person stand in der Grube, die zweite auf einem Gerüst über dem Stamm, gesägt wurde mit einer Rahmensäge. Zum Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die ersten von Dampfkraft betriebenen Furniersägen entwickelt. In England und Amerika waren das riesige, hochspezialisierte Kreissägen mit Sägeblattdurchmessern von bis zu 4 Metern, während sich im kontinentalen Europa die Form der Gattersägen durchsetzte. Um 1900 war die höchste Entwicklungsreife dieser Maschinen erreicht.

    Die verlustfreie Herstellung von gemessertem Furnier bedeutete das Ende der industriellen Sägefurnierherstellung. Da beim Sägen von Furnieren, je nach benutztem Sägeblatt und in Abhängigkeit der produzierten Furnierstärke ca. 50 % bis 80 % des Stammes zu Sägemehl und Abfall werden, ist dies eine aufwendige und mit hohem Materialverlust behaftete Methode. Doch gibt es einige gute Gründe, weshalb auch heute noch Sägefurniere mit typischen Dicken von 1,2–2,5 mm, 5 mm, 7 mm und 10 mm hergestellt und verkauft werden. Für viele anspruchsvolle Handwerker kommt auch heute wieder Sägefurnier zum Einsatz, wenn es um die Herstellung von hochwertigen individuellen Einzelmöbeln geht: Oft verlangen Kunden nach dauerhaften Lösungen beim Bau von teuren Entwurfsmöbeln. Die fast papierdünnen Messerfurniere sind nach einer Beschädigung nicht mehr reparier- oder aufarbeitbar. Hier hilft der Einsatz von Sägefurnieren, um dauerhafte, oft über Generationen nutzbare Möbel zu fertigen. Da Möbel allerdings heutzutage immer kurzlebiger gebaut werden, verliert dies an Wichtigkeit.

     

    Messerfurnier

    Beim Messern werden die Baumstämme zuerst gekocht oder gedämpft und anschliessend auf einem sogenannten Schlitten eingespannt. Entweder bewegt sich dieser horizontal (ältere Maschinen) oder vertikal (neuere Maschinen) gegen ein Messer. Einige Hersteller setzten bei der neusten Maschinengeneration auf ein sich bewegendes Messer, wobei der Stamm in einer festen Position bleibt. Bei jedem Schneidvorgang wird ein Blatt Furnier hergestellt, das beim Schwachschnittfurnier zwischen 0,4 mm und 0,7 mm dick ist. Die so gemesserten Furniere haben gegenüber den Sägefurnieren den Vorteil, dass der Verlust durch den Sägeschnitt entfällt. Sogenannte Micro-Furniere werden sogar in Dicken zwischen 0,1 mm und 0,2 mm hergestellt, allerdings erfordert dies spezielle Maschinen, die in Richtung der Holzfaser messern, anstatt im (ca.) 90°-Winkel zu diesen. Dieses Verfahren ist fast ausschliesslich in Japan populär, solche Furniere benötigen jedoch Kaschierfolien zur Unterlage, da die Furniere selbst durchsichtig sind.

  • Spanplatten

    Spanplatten sind die grösste und bekannteste Untergruppe der Holzspanwerkstoffe. Sie bestehen aus unterschiedlich grossen beleimten Spänen, die in zumeist drei bis fünf Schichten zu Mehrschichtplatten verpresst werden. Die äusseren Schichten bestehen dabei fast immer aus dem feineren Spanmaterial, insbesondere wenn sie anschliessend zu dekorativen Zwecken beschichtet werden (zum Beispiel im Möbelbau). Da der massive Holzverbund aufgehoben ist, haben diese Platten in Richtung der Plattenebene, also Länge und Breite der Platte, nahezu die gleichen Quell- und Schwundeigenschaften, allerdings auch wesentlich geringere Festigkeiten als Vollholz.

    Die Spanplatte wurde in den 1930er-Jahren vom Deutschen Max Himmelheber erfunden, um den Verwertungsgrad von Bäumen zu steigern, der damals bei etwa 40 Prozent lag. Da für Spanplatten neben Klebstoff hauptsächlich Holzabfälle wie Holzspäne, Sägemehl und Äste verwendet werden, liegt der Verwertungsanteil heute bei etwa 80 Prozent. Die Grundlagen, die zur Entwicklung der NOVOPAN-Spanplatte führten, wurden seit Ende der 1930er Jahre durch Fred Fahrni (1907–1970) systematisch erarbeitet, wofür ihm später die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) in Zürich die Würde eines Ehrendoktors verlieh. 1946 entstand in Klingnau (Schweiz) das erste NOVOPAN-Werk, das erstmals in der Welt die industrielle Produktion grossformatiger, dreischichtiger Spanplatten aufnahm.

    Hauptabnehmer von Spanplatten ist die Möbelindustrie, gefolgt von der Bauindustrie für den Innenausbau. Hintergrund sind weniger die guten Werkstoffeigenschaften, denn Spanplatten überstehen weder Wassereinbrüche noch Erschütterungen, als vielmehr der niedrige Anschaffungspreis

  • MDF (Mitteldichte Holzfaserplatte)

    Die mitteldichte Holzfaserplatte oder mitteldichte Faserplatte, kurz MDF-Platte besteht aus feinstzerfasertem, hauptsächlich rindenfreiem Nadelholz. Durch eine schonende Verpressung ein in Längs- und Querrichtung entsteht ein homogener Holzwerkstoff. Die Kanten sind glatt und fest und können ohne besonderen Anleimer profiliert werden. Im Handel sind Dicken von 2 – 60 mm mit einer Dichte von 600–1000 kg/m³ erhältlich. Verschiedene Holzarten werden verwendet. So werden neben den Klassikern Kiefer, Fichte, Buche inzwischen auch Eucalyptus, Gummibaum, Birke, Pappel, Akazie und viele mehr verwendet. Entscheidend ist heutzutage eher die Verfügbarkeit der Holzsortimente als deren Eignung für eine optimale Produktion. Zusatzstoffe werden aus unterschiedlichen Gründen eingesetzt und kommen zumeist nur in geringen Mengen vor. Farben werden häufig zur Kennzeichnung von besonderen Eigenschaften wie Quellvergütung oder Brandschutzvergütung zugesetzt, können jedoch ebenso aus dekorativen Gründen in Form einer vollständigen Durchfärbung eingesetzt werden. Fungizide oder auch Insektizide werden zum Teil in tropischen Regionen eingesetzt, um die MDF-Platten gegen biologischen Angriff z. B. durch Termiten oder Pilze zu schützen. Für die Herstellung wird das Holz zunächst zerfasert, beleimt und anschliessend zu Platten gepresst. Nach der Zerfaserung wird der Faserstoff – im Gegensatz zu Spänen – mit (zumeist direkt mit Rauchgasen oder Brennern beheizten) Stromtrocknern getrocknet. Der Faserstoff wird in den heissen Abgasstrom gegeben und bei der pneumatischen Förderung im Trocknungskanal getrocknet. Auf Grund ihrer technischen Eigenschaften zählt die MDF-Platte weltweit zu den am stärksten wachsenden Holzwerkstoffprodukten.

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